"Ich hatte immer die Idee mit meinen Bildern für alle Menschen erreichbar zu sein, die jung in ihrem Herzen geblieben sind. Ich möchte sie mit meiner Kunst direkt ansprechen, jeder soll die Möglichkeit erhalten Kontakt mit meiner Arbeit machen zu können."

Seine poppig-bunten Bilder, mit teils kindlich verspielten oder zärtlich romantischen Bildinhalten, die uns besonders aufgrund der kraftvollen und schönen Farben bewegen, uns immer zu einem Lächeln verführen, haben wir sicher alle schon einmal wahrgenommen. Die Inhalte sind auf ihre lebenslustige, phantasievolle Darstellung für jeden sehr begrifflich und verständlich.

Es sind oft Gegenstände und Darstellungen aus dem ganz alltäglichen Leben, wie Blumen, Sonnenstrahlen, Gesichter, Wellen, die mit der unverwechselbaren Malweise von Romero Britto einfach ein gutes Gefühl vermitteln. Es sind aber auch die zentralen Belange persönlicher Erfahrungen, die seine Intensionen bei verschiedenen Themen wie z.B. einem Stillleben erkennen lassen. Seine sehr kühnen Konturen und die leuchtend exotischen Farben können einen sehr modernen Anklang haben. Andererseits wirkt diese Farbenpracht auch traditionell und zuversichtlich.

Auch Brittos Formensprache führt uns unmittelbar ins Geschehen, läßt unsere Phantasie ankurbeln und will uns beinahe sagen, nehmt das Leben doch nicht so schwer. Seht her, ganz banale Dinge können wir uns auch auf diese bezaubernde Weise anschauen. Es sind energiegeladene Bilder, die uns Tatkraft vermitteln, es sind sehr schwungvolle Linien, die unserem Leben etwas spielerisches abgewinnen, es sind die romantischen Inhalte, die uns zum Träumen und Innehalten animieren. Britto kann sich immer wieder selbst neu begeistern und diese Begeisterung spontan in seine Kompositionen einbringen. Raum und Farbe definieren dabei ein entspanntes dahingleitendes visuelles Erfahrungserlebnis.

Trotz seines Bekanntheitsgrades ist er von Starallüren weit entfernt. Vielmehr ist man überrascht einen so bescheidenen Menschen von einer überaus angenehmen und natürlichen Art kennenzulernen. Auch dieses verschmitzt Jugendliche, was ihn umgibt, merkt man seine Seelen-Verwandtschaft zu seiner Kunst an. Er ist ein lebensbejahender und sehr aufmerksamer Mensch. Es ist angenehm und ungezwungen sich in Brittos Gesellschaft aufzuhalten. Romero ist ein Künstler, der immer busy wirkt. Das ist diese positive Umtriebigkeit die in Miami allgegenwärtig ist und die das Leben dort ausmach, die Sinne immer auf Vollgas programmiert. Trotz alledem ist es auch immer eine sehr relaxte Lebensart mit einem "Smile" auf dem Gesicht, wie man sie wohl nirgends besser als in Miami erleben kann. Das ist diese kaum zu beschreibende sprudelnde und kribbelnde Atmosphäre, welche sich gleichermaßen auf seine künstlerische Arbeit projiziert. Sie verführt zum Lächeln selbst wenn einem gelegentlich mal nicht danach zu Mute ist. Aber er kann das Leben auch geniessen, beispielsweise wenn die Saison zum Stone-Crabs-Essen (Meereskrebsart) eingeläutet wird - jedes Jahr am 16.Oktober - dann kommt seine Leidenschaft zum Essen durch.

Die Reichen und Berühmten kennen ihn dort alle und er kennt sie. Ein einziges Hallo hier und Hallo da, und wie weit bist Du mit meinem Bild. Bis heute erfüllt sich Britto seine Träume mit einem unermüdlichen Schwung. "Alles im Leben bewegt sich vorwärts bis zu einem schließlichen natürlichen Ende, deshalb sollten wir unser Leben mit Farben und Hoffnung füllen", ist das Credo dieses Künstler der versucht sich selbst treu zu bleiben. Er liebt das Reisen in verschiedene Länder, ist interessiert daran wie die Menschen dort leben, wie sie gekleidet sind, was sie kaufen, wovor sie Respekt haben, woran sie Glauben. Jeder Mensch hat etwas Einzigartiges für ihn und die verschiedenen Kulturen haben alle eine aufregende Geschichte zu erzählen. Miami ist ein Konglomerat dieser multikulturellen Vielfalt. Das alles ist sehr inspirierend und man kann sehr spannende Erlebnisse mit diesen Menschen hier haben. Sie sind hier sehr aktiv, es ist eine sehr lebendige Gemeinschaft, auch eine sehr schnell lebige.

Leute kommen und gehen. Manche haben Residenzen, andere wieder machen nur für kurze Zeit Station hier. Verschiedene Gesichter zu jeder Zeit, eine Gemeinschaft die immer in Bewegung ist. Es ist wichtig für ihn Gutes zu tun, seiner Familie gegenüber, seinen Freunden, aber auch sich selbst. Freude an der Arbeit haben. Morgens früh, wenn man aufsteht, sich wohl fühlen ist für ihn sehr wichtig. Als Ausgleich zu seiner Arbeit entspannt er sich gerne in seinem Garten. Auch Fernsehgucken, Musikhören und ganz besonders das Essen gehören zu seinen Sinnesfreuden.

Geboren und aufgewachsen ist Romero Britto 1963 in sehr einfachen Verhältnissen in Recife, einer armen, landwirtschaftlich orientierten Stadt im Norden Brasiliens. Um ein bißchen Farbe und Fröhlichkeit in seine ansonsten ziemlich triste Kindheit zu bringen begann er mit dem Abmalen von Werken großer Künstler aus Büchern und der Natur. Durch seine natürliche Neigung sich optisch auszudrücken erkannte Britto die Möglichkeit mit seiner Kunst Botschaften zu transportieren, aber auch einfach nur Lebensfreude zu feiern.

Und fand so schließlich zu seinem eigenen Stil. Einer Mixtur aus PopArt, Graffiti-Malerei und einer modernen kubistischen Interpretation, und nicht zu vergessen die geistreiche Verarbeitung seines Namenszuges in seinen Werken. Mit 24 Jahren wanderte Britto schließlich in die USA aus. Der internationale Durchbruch gelang ihm 1989 mit der Illustration einer Werbekampagne für Absolut Vodka (u.a. auch mit Andy Warhol, Keith Haring und Kenny Scharf).

"Es war für mich die aufregendste Zeit, einfach das Größte und es hat auch eine Menge Spaß gemacht". Weitere Werbeaufträge und Auftragsarbeiten (PepsiCola, Grammy Verleihung, Jazz-Festival Montreux) folgten. Seine innovativen und visionellen mit Satire und Humor gestalteten Interpretationen genießen einen ausgezeichneten Ruf bei ernsten Kunstsammlern wie auch bei ganz normalen Menschen.

So prominente Namen wie das Pop Urgestein Robert Rauschenberg, Arnold Schwarzenegger, Michael Jordan, die Rothschilds, US-Präsident George Bush, die Guggenheims, der ehemalige französische Staatspräsident Mitterand, Stevie Wonder, Sophia Loren, Andrè Agassi und Whitney Houston gehören längst zu seinen Sammlern.

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