"Ich möchte dem Betrachter ein Schmunzeln entlocken, eine gewisse Leidenschaft und Gefühle erwecken und am Geniessen dieser wunderbaren Natur teilhaben lassen. Die ganze Idee die dahintersteckt, ist zu fühlen und nicht alles zu analysieren!"

Rickey Jewel Hohimer liebt den amerikanischen Jazz und Blues und die alten Filme, zu denen er die belebten Straßenscenen im Großstadt leben der 30er, 40er und 50er Jahre träumerisch in das Geschehen mit einbindet. Selbst ein Kind dieser Zeit, 1946 geboren, kann er auf einen reichen Schatz an Erinnerungen zurückgreifen die sich durch mannigfaltige Details aus dieser Zeit in seinen Bildern wiederfinden.

Hohimer's Figuren entspringen nicht der Realität, sie sind romantisch stilisiert und zeigen gefühlvoll eine Epoche oder auch romantische Tropische Strände bei Sonnenuntergang voll vibrierender Stimmung, die emotional den Wunsch in uns erwecken genau dort sein zu wollen. Hohimer's Kunst verwickelt den Betrachter in verführerischen Scenarien, denn das Einzigartige an seiner Kunst ist, daß wir uns zu jeder Zeit wenn wir uns die Bilder anschauen, in seine überaus verklärte traumhafte Welt begeben. Jedes seiner Werke liegt eine Story zugrunde in die der Betrachter mit seinen eigenen Empfindungen hineintauchen kann. Seine Bilder sind wie Musik und jede Farbe eine Note. Wie in der Musik die verschiedenen Rythmen ein Wechselspiel der Gefühle erzeugen können tun das die Farben in seinen Bildern.

Sie vermischen sich zu einem ekstatischen Fest der Sinne. Für ihn sind deshalb auch die Farben mit eines der wichtigsten Parts in seinen Arbeiten. Er weiß nie welche Farben er verwenden wird. Das kommt ihm während seiner Arbeit. "Ich sehe das Bild immer weiter voranschreiten und spontan fließen die Farben mit ein. Ich entscheide sehr spontan und improvisiere wie beim Jazz." So benutzt er vielleicht heute ganz andere Farben als noch vergangenes Jahr. "Ich fühle mich wie ein Musiker, der ein und dasselbe Stück mit der Zeit mit unterschiedlichen Noten anders oder neu interpretiert." Ihn interessierten schon immer die psychologischen Auswirkungen von Farben und die Effekte, die sie im Menschen hervorrufen, und bewegt sich damit auf den Theorien des französischen Chemikers Eugène Chevreul,

welcher auch den Maler Georges Seurat (Neoimpressionismus) beeinflusste. Aber auch das flirrende Leben des Jazz sind eine immer wiederkehrende Quelle für seine persönlichen Inspirationen, und spielt damit eine mindestens ebenso große Hauptrolle.

Gleichzeitig fließen aber auch spontane Momente des heutigen Lebens mit ein. Und was könnte es dafür Aufregenderes als einen Ort wie Miami geben. Hohimer hat aus seinem Appartment im 10.Stock eine prächtige Aussicht auf die Beach, und auch auf die Skyline von Miami-Downtown - er wohnt hier mit seiner Frau.

Es riecht sehr nach Farbe in seiner Wohnung, denn er macht hier vom ersten bis zum letzten Arbeitsschritt alles selber. Sogar zwei sehr teure Druckmaschinen stehen in einem Zimmer. Auf Miami angesprochen gerät er ins Schwärmen. Es ist dieses unbeschreibliche Licht hier - schießt es sogleich aus ihm heraus. Daran muß wohl etwas Wahres sein, denn man glaubt sich selbst viel wahrnehmungsfähiger, ist den vielfältigen Eindrücken und der berauschenden Farbenpracht, die auf diesem Flecken Erde allgegenwärtig ist, erlegen. Zu jeder Zeit Menschen aus allen Teilen der Welt, Miami Southbeach bringt eine Menge verschiedener Kulturen hervor. In Indianer, wo er noch vor 5 Jahren lebte und auch aufgewachsen ist, gabs gerade mal 2 Kulturen. Miami ist Anregend und Ablenkung zugleich. Hohimer saugt diese Atmosphäre in sich auf

und empfindet sie aber gleichzeit auch als Zerstreuung. Das ist das was er für seine Arbeit braucht. Es herrschen übers ganze Jahr sehr angenehme Temperaturen. Die vielen hübschen Menschen, Nächte voll mit heißen Rythmen und exotischen Gerüchen.

Der Einfluß der Latinos und der Kubaner, die ihre vom Tanzen schweißnassen Körper zu ihrer Musik bewegen. Diese emotional geladene Luft, die leichte Ozeanbrise, die heißen Latino-Rythmen spürt man in Bildern wie "Caliente", unserem Eröffnungsbild.

R.J. Hohimer würde sicherlich auch an Hamburg Gefallen finden, denn er weiß, daß der Jazz hier eine große Geschichte hat. Die deutsche Kultur ist ihm allerdings auch nicht völlig fremd, denn er wuchs in Indiana neben einer deutschstämmigen Siedlung auf. "Die Deutschen waren sehr ordentlich und strebsam. Sie liebten Ihre Arbeit. Dieser Einfluß hat sich wohl auch ein wenig auf mich übertragen. Ich lebe und genieße meine Arbeit sehr", die er, man möchte es kaum glauben, 7 Tage in der Woche und 12 Stunden täglich ausübt.

"Könnte gar nicht ohne sie leben. Sie bereitet mir auch Vergnügen, weil sie etwas Spielerisches für mich beinhaltet". Einen Ausgleich zu seiner Arbeit sucht er deshalb auch garnicht erst, er braucht schlicht keinen. Verändert höchsten mal seine Malgewohnheiten, malt mal einige Zeit tagsüber, arbeitet dann wieder für einige Zeit mitternachts. Trotzdem gibt es auch entspannende Momente in seinem Leben, wenn er sich beispielsweise mit Freunden trifft und sich gemeinsam Filme ansehen.

Oder er geht mit seiner Frau schwimmen, was sich ja irgendwie anbietet. Seine eigenen Erinnerungen sind auch immer mit einer Menge Spaß verbunden. Spaß, den er mit seinen Arbeiten an die Menschen weitergeben möchte. Sie sollen eine gute Zeit haben, miteinander tanzen gehen, ins Kino gehen, all diese Dinge sind sehr reizvoll. Genug Probleme gibt es ja in der Welt, habt Spaß und vergeßt und genießt das Leben.

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