Harley Days in Hamburg




Drei Tage Harley-Kult in Hamburg mobilisierte ganz Europa. Und sie kamen mit Kind und Kegel angereist. Entgegen dem Klischee, daß Harley-Fahrer grund- sätzlich männlicher Natur mit Bauch und Vollbart sind, waren überraschend viele Frauen am Start.



Mit ihren herausgeputzten Maschinen, wie man sie sich eher im Museum vorstellt, kamen die stolzen Besitzer vorgefahren. Nach Meinung der Harley-Fahrer gibt es keinen besseren Streßabbau als ein Ritt im rauhen Alltag.



Das Cruisen alleine und im Korso scheint nicht nur den Fahrern selbst, sondern auch den Zu- schauern viel Spaß zu machen. Auch auf der berühmten berüchtigtigen Meile fanden sich die Biker und reihten sich vor der Davidswache auf. Die Autofahrer hatten eher das Nachsehen an diesem Wochenende.



Unten am Hafen währenddessen tobte der Harley-Bär. Dort gab es alles, was das Bikerherz höher schlagen läßt: Stuntshows, Beschleunigungsrennen, Harley-Korsos, Händlerausstellungen, Probefahrten, Rockerklamotten, Speis und Trank, sowie auch heiße Dollhouse-Danceshows.



Wenn sie nicht cruisten, wurde mit Fachsimpelei die Leidenschaft für diese Lebensphilosophie auf 2 Rädern geteilt. Ihren Kult um Chrom und Kettenfett konnten sie hier bestens aus- leben. Die Tradermeile bot Gelegenheiten zum Aufrüsten.



Einfach nur Biker gucken haben sich viele Hamburger und Besucher verschrieben. Immerhin von 300.000 Besuchern an diesem Wochenende war die Rede, die sich an den wie auf einer Perlenschnur aufgereihten Bikes von Dyna Glide über Softail bis zur Sportster nicht satt- sehen konnten. Ob es nun Future-Bikes waren oder echte Oldtimer wie hier unten.



Oder ob es die verchrohmten Raffinessen der Selbsthandanleger gewesen sind, oder gestaltete Motive, tolle Lederapplikationen oder ob es sich um die Philosophen in natura handelte, es war eine Augenweide der man sich schwer entziehen konnte.



Auch für ein Rahmenprogramm mit musikalischer Unterhaltung mit Bands wie Molly Hatchett und Liquido wurde gesorgt. Ent- spannung dagegen fanden die Biker bei all dem Trubel in den diversen umliegenden Beachclubs, die für ihr spannendes Hafen- panorama bekannt sind.



Die prominenten Stunt-Fahrer wie Europameister Craig Jones oder Rainer Schwarz sorgten mit ihren atemberaubenden und nicht nachahmenswerten Shows für reichlich Nervenkitzel.



Ob sie nun bei Tempo 100 den Stahlhelm auf dem Asphalt Funken sprühen lassen, auf dem Vorderrad Pirouet- ten drehen oder fast einen Handstand auf freier Fahrt machen, das Spektakel begeis- terte sogar unsere vier- beinigen Lebenspartner.



Neben diesen akrobatischen Technik-Acts konnte auch eine Harley- Rennmaschine aus dem Jahre 1929 bestaunt wer- den, die sich mit einer ebenso legen- dären Indians ein Rennen lieferte.



Auch der Moderator mußte als furchtloser Sozius dran glauben.